Tag 5 Ia Tonnara – Arboréa

18 06 2010

Ja ich weiß, ich weiß… Animationsprogramme gehören auf Campingplätzen in Urlaubsländern meist zum guten Ton. Aber das geht entschieden zu weit! Man muss nachts um 2 Uhr keine irre Licht-Show veranstalten, man muss nicht die wildesten Geräusche dazu fabrizieren. Und man muss nicht den Rasensprenger einschalten, nachts um 2 Uhr!!! Dass es sich dabei um ein weiteres Gewitter handeln könnte, lehne ich entschieden ab. Statistik!

Morgens der übliche Anblick, nasses Zelt bei strahlend blauem Himmel und 25°C. Wenn es in dem Rhythmus bleibt, könnte ich damit leben.

Es geht runter von der Insel und rauf Richtung Norden. Ich habe zwei Ziele heute, 1. eine Übernachtung mit Internetanschluß und 2. irgendwo an der Costa Verde. Soll nämlich sehr schön sein, hab ich gelesen. Doch beide Ziele werde ich nicht erreichen.

Zunächst geht es durch Carbonia, die Region lebt vom Kohlefaseranbau. Hauptsächlich fahre ich auf der Staatsstraße, erst ab Gonnesa geht es wieder an der Küste entlang. Was nun folgt, ist für mich die schönste Straße Sardiniens, sie fängt bei Fontanamare an, geht an Nebida vorbei bis hin nach Portixeddu. Wer jemals hierher kommt, muss diese Straße fahren!

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Selbstredend reiht sich wieder eine Kurve an die nächste, gepaart mit einer ständig wechselnden Fototapete, vor die man sich nur stellen muss, ein Foto machen und weiterfahren. Der Ausblick ist der Wahnsinn! So langsam fehlen mir die Worte und ich sehe schon, wie manch geneigter Leser kurz vorm Einschlafen ist. Immer das Gleiche… ja, tut mir leid! Aber seht doch mal selbst:

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Nach diesem Hochgenuß geht es weiter Richtung Arbus und dort links lang zur Costa Verde. Dort erhoffe ich mir einen Campingplatz. Leider gibt es diesen nicht mehr, da habe ich wohl noch eine alte Karte. Ich fahre einfach südlich entlang der Küste. Die Straße wird immer kleiner, sandiger, holpriger. Huch, schon wieder Offroad? Na warum nicht… Doch hey, DAMIT hat keiner gerechnet: Ich habe meine ersten zwei Flußdurchfahrten zu bestehen! Ja ok, der eine Fluß ist ein Bächlein, der andere ein Bach. Aber immerhin fast vier Meter breit und ca. 15cm tief. Ich komme mir vor wie Ewan McGregor in “Long Way Round”, der Dokumentation über eine Weltumrundung per Motorrad. Ach kommt, lasst mich doch träumen… immerhin fährt man nicht alle Tage mit einem Roller durch einen Flu… Bach… 🙂

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Inzwischen weiß ich nicht mehr so recht, wo ich bin und ich irre durch die Pampa. Erst als ich wieder eine feste Straße erreiche, kann ich mich orientieren.

Meine Suche nach einer Übernachtung wird dann doch etwas schwieriger. Entweder zu teuer (bis zu 83 Euro pro Nacht in einem Hotel, 30 in einem Bed&Breakfast) oder einfach zu seltsam (“can give you a woman for tha night”). Ich beschließe, noch weiter nördlich bei Oristano mein Glück zu versuchen. Nach einer langweiligen aber schnellen Fahrt finde ich einen super Campingplatz für 10 Euro pro Nacht direkt an der Küste, südlich von Oristano. Ich werde vielleicht morgen auch hier bleiben und nur mal in Oristano ein Internetcafe suchen. Einen Tag ausspannen und stranden muss auch mal erlaubt sein.



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2 Antworten zu “Tag 5 Ia Tonnara – Arboréa”

  • 250er Sepp sagt:

    Hallo Mirco
    Habe mir die Orte und die „schönste Straße“ schon notiert und sammle gerade Stichpunkte für meine Sardinienreise in 4 Wochen.
    Gruß 250er Sepp

  • mirco sagt:

    Hi Sepp, inzwischen denke ich, auf der Ostseite hast du mehr Spaß mit Kurven und Bergen. An der Westküste ist es doch einiges flacher und ländlicher. Aber auch schön… wenn ich nochmal fahren würde, würde ich vermutlich westlich und nördlich bleiben… Gruß Mirco

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