Tag 6 Arboréa

19 06 2010

Es gibt schon komische Camper. Kommen mit einem Wohnmobil im Wert eines Einfamilienhauses und einem Hänger mit Motorrädern oder Rollern drauf und meinen, campen zu können, vom Motorradfahren ganz zu schweigen. Natürlich mit Satelliten-TV und allem Drum und Dran. Lustigerweise kommt auf jedem Campingplatz bis jetzt mindestens einer von ihnen mal vorbei und plaudert mit mir über meinen Roller. Und vielleicht bin ich hochnäsig, aber irgendwie höre ich immer ein klein bisschen Neid heraus, wenn sie begreifen, dass ich ganz alleine einfach nur fahre und campe, ohne Plan und ohne Ziel. Dann trollen sie sich wieder in ihre Familienburgen und ich brat mir mein Spiegelei auf dem Gaskocher weiter. 🙂

Heute ist es sehr bedeckt und mäßige 24°C warm. Ich bleibe auf dem Campingplatz “S’Enna Arrubia” bei ArborĂ©a und pack meine Seitenkoffer und die große Tasche ins Zelt. Derart befreit von der vielen Last jage ich mit Verona die Straße Richtung Oristano hoch. Wow, das geht ja richtig ab. 🙂

In Oristano suche ich mir ein Internetcafe, leider auch hier kein WLAN. Einen Kommentar dazu hab ich ja bereits gebloggt. Ich finde über Google noch ein großes Einkaufszentrum in Oristano, wo es angeblich kostenlos WLAN gibt. Leider finde ich das nicht im wahren Leben. Auch wenn Oristano nicht sonderlich groß ist, so verfährt man sich hier ziemlich schnell. Alles hier ist verdammt schlecht ausgeschildert und die Sonne steht so hoch, dass ich sie nur dazu nutzen kann, OBEN zu finden! Und so fahre ich wie ein echter Italiano mit offenem Klapphelm und nur im T-Shirt durch die Gassen, die Beine meistens unten, weil man sowieso gleich wieder anhalten muss. Innerlich summe ich “carbonaaaaara, eeee uuna coca cooooola”. 🙂

Nach der erfolglosen Suche nach dem Einkaufspalast fahre ich Richtung Westen zur Halbinsel Sinis. Am südlichsten Zipfel nehme ich mir die Zeit für ein Bad. Wieder ein fast leerer Strand, der Roller parkt direkt 20 Meter vom Wasser an einer Düne. So lässt sich’s leben!

Auf der Rücktour gibt’s einen kleinen Abstecher in das menschenleere Film-Statisten-Dorf San Salvatore. Hier hat schon Sergio Leone seine Italo-Western gedreht. Man darf zwar nicht durchfahren, aber hey, es ist doch menschenleer! Und selbst wenn sich jemand beschweren will, muss er erst mal schneller ziehen als ich… yeeehaaa Cowboy!

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Gegen 16 Uhr bin ich wieder auf dem Campingplatz. Es hat sich verdächtig zugezogen. Für morgen ist Regen angesagt. Sollte es trocken bleiben, fahre ich weiter nach Alghero.



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