Tag 12 Der krönende Abschluss

25 06 2010

Wie nach jedem gut gelungenen Urlaub werde ich heute eine Stunde mit einem Flugzeug über mein Urlaubsgebiet fliegen. Im Internet habe ich den Aeroclub San Teodoro gefunden. Ich bin mit Salvatore verabredet, er ist hier Fluglehrer am Platz. Da ich beruflich mit Flugzeugen zu tun habe, ist so ein Flug für mich gleichzeitig absolutes Muss und krönender Abschluss.

Wir fliegen mit einer Savannah 740, einem Ultraleichtflugzeug aus Metall.

DSC_4105

Direkt nach dem Start überfliegen wir den herrlichen und herrlich vollen Strand von San Teodoro:

DSC_4106

Weiter geht es über Siniscola, wo ich heute Vormittag nach der ersten Runde noch zum Tanken war:

DSC_4109

Ich komme mit Salvatore ins Gespräch und erzähle ihm von meiner Sardinien-Umrundung. Er merkt schnell, dass ich auf die Straßen und Kurven der Insel mehr abfahre als auf Strände. Also ändert er sein übliches Touristenprogramm und wir fliegen in Richtung Berge.

DSC_4125

Und ganz ehrlich, bei DEM Anblick juckt meine Gashand immer so komisch. 🙂

DSC_4138 DSC_4144

Irgendwie kommt mir die Straße verdammt bekannt vor.  Ich frage nach den Bergen, es ist die Bergkette des Monte Albo. Hey, da war ich doch heute morgen! Ich bin auf genau dieser Straße gefahren, von Lula nach Siniscola! Lustig, das mal von oben zu sehen.Salvatore versteht langsam, dass ich nicht der Standard-Tourist bin und mich auch für die Gegend interessiere. Dann überfliegt er mit mir den höchsten Berg der Kette, knapp über 1000 Meter. Schließlich meint er zu mir, er zeigt mir etwas, was er noch nie einem Passagier gezeigt hat. Etwas seeeehr Altes…

DSC_4159

Ein altes Steinhaus, mitten auf dem Berg, rundrum nichts als… Nichts! Er meint, das kommt noch aus Neandertaler-Zeiten. Nagut, die Neandertaler werden es wohl nicht gewesen sein, aber dass es sehr alt ist, kann schon sein. Mich fasziniert viel mehr, dass es touristisch noch nicht ausgeschlachtet ist. Wer weiß, was an der Geschichte dran ist.

DSC_4155

Leider müssen wir dann auch schon zurück, denn die Stunde ist fast um.

DSC_4167

DSC_4175

DSC_4178

Mit der Landung beende ich innerlich meinen Urlaub in Sardinien. So einen Flug über das Urlaubsparadies kann ich jedem nur empfehlen, es ist nochmal ein Überblick über Gesehenes und gleichzeitig ein schöner Abschluss.

Danach fahre ich nach Olbia, um mich für den Check-In der Fähre einzufinden. Pünktlich wie die Eisenbahn fährt sie dann auch los nach Genua. Und ich gehe breit grinsend schlafen.



Tag 12 Der letzte Tag

25 06 2010

Da ich heute Nachmittag noch etwas Schickes vor habe, gönne ich mir am Vormittag noch ein paar Kurven im Landesinneren. Bei herrlichstem Sonnenschein, wolkenlosem Himmel und teilweise 30°C fahre ich eine Runde über Padru, Ala dei Sardi, Budduso, Bitti, Lula und Siniscola. Insgesamt bin ich über drei Stunden unterwegs. Ich mache auch viele Videos in den verschiedensten Einstellungen. Bin schon gespannt, wie die fertig geschnittenen Videos so ankommen. Das wird zwar noch ein, zwei Wochen dauern, aber ich werde sie dann auch hier veröffentlichen.

Ich muss übrigens meine Liste der auf sardischen Straßen anzutreffenden Tiere noch erweitern. Heute lief mir eine dicke, fette Schildkröte über den Weg. Ich hab sie Bremsa getauft, weil ich für sie ordentlich in die Eisen gegangen bin. 🙂

DSC_4095

Die Straße ab Budduso ähnelt einer Achterbahn, ständig geht es rauf und runter, links und rechts… Immer wieder mal taucht ein klitzekleines Dörfchen auf oder manchmal steht einfach nur ein Auto am Straßenrand. Mitten in den Bergen, nix rundrum… was machen die da wohl die ganze Zeit?

DSC_4098

Damit man sich einmal vorstellen kann, wie solch eine Bergstraße so aussieht, habe ich hier endlich mal eine freilaufende Straße in freier Wildbahn vor die Linse bekommen:

DSC_4103

Ein Traum, oder? 🙂

Pünktlich zwei Stunden zu früh bin ich dann am Ziel des heutigen Tages…

mehr dazu am Sonntag… hey, ich muss ja irgendwie die Spannung erhalten, oder? 🙂



Tag 11 Valledoria – San Teodoro

25 06 2010

Heute breche ich mein(e) Zelt(e) ab und fahre weiter Richtung Olbia. Zunächst an der Nordküste bis Santa Teresa di Gallura. Die Strecke ist nett, aber nichts Besonderes. Oder ich bin schon zu abgehärtet, denn es kommt ein schöner Strand nach dem anderen. Ab S. Teresa merkt man das nahende Touristenzentrum. Der Verkehr wird dichter, ich komme kaum mehr über 60km/h, die Strände werden voller. Bis Palau ist die Straße allerdings wieder ein Genuss. Die langsam gefahrenen Kurven nerven zwar und gehen gegen meine Ehre, aber hinter jeder Kurve toppt die Aussicht die der vorigen Kurve. Man könnte ständig fotografieren. Aber dann hab ich Angst, nicht mehr in den fließenden Verkehr reinzukommen.

In Palau esse ich wiedermal zu Mittag am Hafen, ich setze mich auf eine Parkbank und mache mir die Brötchen vom Campingplatz heut morgen. Das hat fast schon Tradition!

Nach Palau geht es zum Capo d’Orso, ein berühmter Felsen, der aussehen soll wie ein Bär. Dort angekommen, zahle ich erstmal leicht irritiert einen Euro fürs Parken. Danach zahle ich zwei Euro, um auf den Berg überhaupt rauf zu dürfen!! Touristengegend, ich sag’s ja! Beim Roccio Elephante war alles noch kostenlos! Schließlich kämpfe ich mich den Berg hoch, Erinnerungen an meine Bergbesteigung zur Axalp Flugshow in der Schweiz oder die 900 Höhenmeter in Gran Canaria werden wach. Es gilt zwar “nur” 60 Höhenmeter zu besiegen, aber das bei teilweise über 20° Steigung auf einem mies gepflasterten Weg… *schnauf*… Oben angekommen gibt es eine fantastische Aussicht!!

DSC_4024

DSC_4031

(in dieser Bucht hab ich dann später noch gebadet…) :p

Allerdings… oben steht eine Dame mit Funkgerät, die peinlich genau darauf achtet, dass niemand den abgesperrten Weg verlässt. Sonst könnte man nämlich auf die Idee kommen, den “Bären” so zu fotografieren, wie er überall veröffentlicht ist und wie man am Fuß des Berges Fotos kaufen kann. Denn den “Bären” sieht man nur aus der totalen Nähe. Natürlich ist das alles nur zur Sicherheit der Touristen nötig! Man könnte aber ohne Gefahr einen Felsen weiterklettern und von dort fotografieren. Aber nein, das ist ja den Geldmachern vorbehalten. Nunja… Abgesehen davon sieht der “Bär” für mich aus wie ein riesiges Skelett eines Meerschweinchen-Sauriers! 🙂

Aber die Aussicht entlohnt so vieles…

DSC_4064

Und hier der ominöse “Bär”… (also das Bild darunter, nicht darüber…) 🙂

DSC_4071

Danach ging es zum Baden in die besagte Bucht, den Golfo delle Saline. Leider nehme ich nicht den leicht gefüllten Sandstrand, sondern eine einsame Bucht, wo das Ufer allerdings sehr steinig ist. An einem dieser Steine reiße ich mir den Fuß auf. Ach was soll’s, so ein bisschen Blut in diesem riesigen Mittelmeer… Haie können sowas nicht riechen, oder? 🙂

Ich beobachte ein paar Reiche und Schöne, die von ihrer dreistöckigen Yacht mit Jetski die Bucht unsicher machen… die armen Schweine… müssen mit ihren MP3-ähnlichen Dingern ohne Räder auf ein paar hundert Metern Wasser ihren Spaß haben, während ich die ganze Insel befahren durfte!! Ihr tut mir so leid… 😉

DSC_4086

Schließlich fahre ich zu meinem Tagesziel, San Teodoro, südlich von Olbia. Ja, hier war ich schon am Anfang der Tour, der Kreis schließt sich. Warum ich hier bin, verrate ich noch nicht… ich habe noch etwas vor, den krönenden Abschluss der Tour!! 🙂

Ich nehme mir einen Campingplatz, der voller nicht sein kann. Ich komme mir vor wie in der Ukraine, so ziemlich jedes slawische Land ist hier vertreten, mit einem Meter Abstand steht Zelt an Camper an Auto an Zelt… furchtbar… wenn so mein Urlaub begonnen hätte, wäre ich schon pappensatt…

DSC_4092

Ach was freu ich mich da auf morgen… 😉