Tag 11 Valledoria – San Teodoro
25 06 2010Heute breche ich mein(e) Zelt(e) ab und fahre weiter Richtung Olbia. Zunächst an der Nordküste bis Santa Teresa di Gallura. Die Strecke ist nett, aber nichts Besonderes. Oder ich bin schon zu abgehärtet, denn es kommt ein schöner Strand nach dem anderen. Ab S. Teresa merkt man das nahende Touristenzentrum. Der Verkehr wird dichter, ich komme kaum mehr über 60km/h, die Strände werden voller. Bis Palau ist die Straße allerdings wieder ein Genuss. Die langsam gefahrenen Kurven nerven zwar und gehen gegen meine Ehre, aber hinter jeder Kurve toppt die Aussicht die der vorigen Kurve. Man könnte ständig fotografieren. Aber dann hab ich Angst, nicht mehr in den fließenden Verkehr reinzukommen.
In Palau esse ich wiedermal zu Mittag am Hafen, ich setze mich auf eine Parkbank und mache mir die Brötchen vom Campingplatz heut morgen. Das hat fast schon Tradition!
Nach Palau geht es zum Capo d’Orso, ein berühmter Felsen, der aussehen soll wie ein Bär. Dort angekommen, zahle ich erstmal leicht irritiert einen Euro fürs Parken. Danach zahle ich zwei Euro, um auf den Berg überhaupt rauf zu dürfen!! Touristengegend, ich sag’s ja! Beim Roccio Elephante war alles noch kostenlos! Schließlich kämpfe ich mich den Berg hoch, Erinnerungen an meine Bergbesteigung zur Axalp Flugshow in der Schweiz oder die 900 Höhenmeter in Gran Canaria werden wach. Es gilt zwar “nur” 60 Höhenmeter zu besiegen, aber das bei teilweise über 20° Steigung auf einem mies gepflasterten Weg… *schnauf*… Oben angekommen gibt es eine fantastische Aussicht!!
(in dieser Bucht hab ich dann später noch gebadet…) :p
Allerdings… oben steht eine Dame mit Funkgerät, die peinlich genau darauf achtet, dass niemand den abgesperrten Weg verlässt. Sonst könnte man nämlich auf die Idee kommen, den “Bären” so zu fotografieren, wie er überall veröffentlicht ist und wie man am Fuß des Berges Fotos kaufen kann. Denn den “Bären” sieht man nur aus der totalen Nähe. Natürlich ist das alles nur zur Sicherheit der Touristen nötig! Man könnte aber ohne Gefahr einen Felsen weiterklettern und von dort fotografieren. Aber nein, das ist ja den Geldmachern vorbehalten. Nunja… Abgesehen davon sieht der “Bär” für mich aus wie ein riesiges Skelett eines Meerschweinchen-Sauriers! 🙂
Aber die Aussicht entlohnt so vieles…
Und hier der ominöse “Bär”… (also das Bild darunter, nicht darüber…) 🙂
Danach ging es zum Baden in die besagte Bucht, den Golfo delle Saline. Leider nehme ich nicht den leicht gefüllten Sandstrand, sondern eine einsame Bucht, wo das Ufer allerdings sehr steinig ist. An einem dieser Steine reiße ich mir den Fuß auf. Ach was soll’s, so ein bisschen Blut in diesem riesigen Mittelmeer… Haie können sowas nicht riechen, oder? 🙂
Ich beobachte ein paar Reiche und Schöne, die von ihrer dreistöckigen Yacht mit Jetski die Bucht unsicher machen… die armen Schweine… müssen mit ihren MP3-ähnlichen Dingern ohne Räder auf ein paar hundert Metern Wasser ihren Spaß haben, während ich die ganze Insel befahren durfte!! Ihr tut mir so leid… 😉
Schließlich fahre ich zu meinem Tagesziel, San Teodoro, südlich von Olbia. Ja, hier war ich schon am Anfang der Tour, der Kreis schließt sich. Warum ich hier bin, verrate ich noch nicht… ich habe noch etwas vor, den krönenden Abschluss der Tour!! 🙂
Ich nehme mir einen Campingplatz, der voller nicht sein kann. Ich komme mir vor wie in der Ukraine, so ziemlich jedes slawische Land ist hier vertreten, mit einem Meter Abstand steht Zelt an Camper an Auto an Zelt… furchtbar… wenn so mein Urlaub begonnen hätte, wäre ich schon pappensatt…
Ach was freu ich mich da auf morgen… 😉
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